Laguiole China

Die Laguiole China

aus Indien, Pakistan und China", sagt Mayran. Diese Messer kommen nicht wie angegeben aus Frankreich, sondern werden in China hergestellt. Der Name "Laguiole" kann nicht geschützt werden, daher gibt es zahlreiche Nachahmerprodukte aus Ländern wie China und Pakistan. Inwiefern unterscheiden sich Laguiole-Messer aus Frankreich von denen aus China? Diese Kunst ist in Laguiole und Thiers erhalten.

Messermacherei: Der heftige Disput um die Lagerhausklinge

Die Menschen in Laguiole haben sich im vergangenen Jahr endlich das Genick gebrochen. Um zu protestieren, weil ihnen ihre Bezeichnungen geklaut wurden. Selbst T-Shirts und Mützen mit dem Titel Laguiole kann die Gemeinschaft nicht mehr bedrucken, weil einige Unternehmen ihn beschützen ließen", sagt Karine Mayran. Seit mehreren Dekaden gibt es heftige Diskussionen über den Name des Dorfes der 1300 Seelen in Mittelfrankreich, den jedes französische Kleinkind mit einem eleganten, gebogenen, gleichnamigen und schon seit Jahrtausenden geschmiedeten Skalpell assoziiert.

"Eigentlich seit 1829", sagt Karine Mayran, die in der örtlichen Messerfabrik La Forge de Laguiole (Die Laguiole-Fabrik ) für den Exportbereich verantwortlich ist, "vorher gab es hier nur einen Messertyp, der Capuchadou genannt wurde und nicht gefaltet werden konnte. "Damals war die Hochebene namens Laguiole, auf der Laguiole lag, eine sehr arme Region.

Dort haben sie faltbare Messer - so genannte Najas - in ihre Heimatregion gebracht, wo sie als Vorbild für das erste Laguiole-Messer für den Messermacher Pierre-Jean Calmels diente. "Noch vor der Not zogen in den folgenden Jahren viele Einwohner des Departements Aveyron, zu dem dieses Gebiet zählt, nach Paris, immer mit einem zusammenklappbaren Laguiole in der Hosentasche, weshalb sie es auch den Aveyron-Pass nannten", sagt Mayran.

"Am Ende des neunzehnten Jahrhundert hatte der typisch Laguiole drei Teile", sagt Mayran, "und beinhaltete neben der Schneide einen Pfriem und einen Zapfenzieher. Nur noch wenige Hufschmiede blieben in Laguiole, die eine fast unbedeutende Anzahl von Messer produzierten. Noch bis 1987 entschied sich eine Freundesgruppe, die Messertradition in dem kleinen Dorf wieder aufleben zu lassen und die "Forge de Laguiole", die Hammerschmiede von Laguiole, zu errichten.

"Unter ihnen war auch Jean Louis Costes, ein Kind dieser Region, der, wie so viele seiner Mitbürger vor ihm, als Oberkellner in Paris anfing und dann zu einer der erfolgreichsten Gastronomieunternehmerinnen wurde", sagt Karine Mayran. Er konnte ihn überzeugen, das moderne Schmiedegebäude zu gestalten, aus dem eine 15 Meter lange Klinge aus Metall über dem alten Stein-Dorf in den Wolken aufsteigt.

Er ließ auch ein klassisches Modell aus verchromten Aluminum anfertigen. "Die Erfolge des Meißels waren so groß, dass sich bald zahllose andere Unternehmen hier niederließen, aber nur sehr wenige von ihnen in Laguiole schmieden", sagt Mayran.

"Das bringt uns zurück zum Kampf um den Namen", so sie. Weil sich Laguiole heute jedes einzelne Werkzeug nennt, ganz gleich, wo es hergestellt oder gefälscht wurde. "Die meisten Kaufleute hier vertreiben Taschenmesser von Thiers oder anderswo. Seit einigen Jahren wird der Absatzmarkt von Billigprodukten aus Indien, Pakistan und China überschwemmt", sagt Mayran.

Die Bezeichnung Laguiole unterliegt für uns der öffentlichen Freiheit und kann als solche nicht geschützt werden. Damit haben alle Kennzeichnungen wie "echt" Laguiole oder "original" Laguiole in Wirklichkeit keine Aussagekraft, manche Klingen tragen gar die Inschrift "in Laguiole geschmiedet", was meist nur bedeutet, dass die Quelle hier auf der Rückseite des Klingenblattes angeschmiedet wurde - nicht aber die Scheren.

Das ist doch eine Gewähr für einen echten Laguiole? In einer Vitrine verweist er auf einige wenige kostbare Bienenmesser. "Look: Das sind Taschenmesser mit individuellen Bienenmotiven, welche mit viel Liebe von Menschenhand graviert wurden. "Aber es gibt auch Klassiker ohne Honigbienen und mit ganz anderen Rückenmotiven.

Gibt es eine Chance, einen echten Laguiole zu erspähen? "Wenn du einen in der Stadt schmieden willst, musst du auf unser Firmenlogo achten", erwidert Mayran. Dies bedeutet auf dem Forge de Laguiole-Buchstaben, der von einem stilisiertem Falzmesser durchgeschnitten wird. Ein weiterer Weg, um einen echten Laguiole in Deutschland zu bekommen:

Das Unternehmen Hans Mahr trägt in München Laguiole-Klassiker (ab 50 Euro) zusammen mit künstlerisch entworfenen Stücken. Neben der Sammlung der klassischen Formmesser, die in allen erdenklichen Werkstoffen hergestellt werden, wie Griffe aus Hirschgeweih, Rind- oder Antilopenhorn, sechzehn verschiedene Hölzer wie Rosen- oder Olivholz, mit Messerklingen aus Damaskus oder schwedischem Stahl, wie Falt-, Steak-, Tisch-, Schnitz-, Käse- oder Brotklingen, wird auch eine Designkollektion geboten, für die sich bereits viele renommierte Designer mit der unverwechselbaren Messerserie beschäftigt haben.

Inzwischen hat die Modedesignerin Sonia Rykiel ein formschönes Taschenmesser in den Farben Schwarz, Rot, Gold umgestaltet. Produktdesigner Andrée Putman, die im Jänner starb, entwarf eine Reihe, deren Linienführung nahezu ohne die klassische Laguiole-Kurve ausgekommen ist und bei der selbst die Bienen nur als stilisierte Dreiecke zu erkennen sind. Außerdem sind in der Werkstatt zwei Messermachermeister tätig, die oft über Wochen an einem einzelnen Werkstück mitarbeiten.

Außerhalb von Laguiole sind die Ortsschilder noch entfernt. "Demnach ist der Begriff Laguiole für die Öffentlichkeit noch offen, aber dann wird es auch ein Etikett für die Verwendung von Messern aus Laguiole gibt. "Nun ist das Recht vorbei, aber was ist ein echter Laguiole, in welchem Gebiet rund um das ganze Dörfchen es produziert werden darf, wo es gefälscht werden muss - darüber müssen sich die Messerschmiede erst einmal einigen.

Noch bis dahin werden wahrscheinlich zahllose Klingen mit dem Titel Laguiole und mit darauf befindlichen Insekten oder Insekten ins Landesinnere einziehen. Von Thiers, China und wo auch immer.

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