Dekowaffen kann der Waffenliebhaber im Internet oder in Fachgeschäften kaufen. Er muss deshalb kein …
Kleinkaliberwaffen
Kleinkaliberwaffen für Sportler und JägerDer Begriff Kleinkaliber
Um das Prinzip einer Kleinkaliberwaffe zu verstehen, muss man sich genau ansehen, wie diese Waffen kategorisiert sind. Denn der Begriff des kleinen Kalibers bezeichnet eine bestimmte Art von Munition und nicht die Waffen selbst. Als Kleinkaliber wurden bis in die 1950ger Jahre Projektile bis zum einem maximalen Durchmesser von 7 Millimeter bezeichnet. Das hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte geändert. Heute fallen neben Geschossen mit dem größtmöglichen Durchmesser von 5,6 mm noch Randfeuerpatronen und Randzünderpatronen unter den Begriff Kleinkaliber. Außerdem wird im allgemeinen Sprachgebrauch das Kaliber .22 lfb als Kleinkaliber verstanden. Der Durchmesser .22 ist mit dem von 5,6 Millimetern identisch. Die Abkürzung lfb heißt lang für Büchse.
Allerdings gibt es Kleinkalibermunition nicht nur für Langwaffen. Ein gutes Beispiel ist die .22 WMR. Die Buchstaben WMR stehen für Winchester Magnum Rimfire. Das ist eine Randfeuerpatrone. Sie wurde im Jahr 1959 vom Unternehmen Winchester entwickelt und ist ein gutes Beispiel dafür, wie in manchen Fällen Geschosse vor den Schießgeräten entwickelt werden. Denn erst unmittelbar nach der Einführung der .22 WMR brachten zwei Waffenhersteller, die Firma Ruger und das Unternehmen Smith & Wesson, den dafür verwendbaren Revolver heraus. Ein Revolver ist eine Handfeuerwaffe. Nach dem deutschen Waffenrecht fällt sie unter den Begriff Kurzwaffe. Zu dem besonderen Merkmal eines Revolvers gehört, dass die Munition kreisförmig angeordnet wird. Die einzelnen Kammern für die Patronen befinden sich in einem Patronenlagerblock, der als drehbare Trommel ausgelegt ist. Kleinkaliberwaffen, das zeigt sowohl das Beispiel .22 lfb als auch das Beispiel .22 WMR, können Langwaffen und Kurzwaffen, Gewehre und Pistolen, Büchsen und Revolver sein. Eine Feuerwaffe gehört dann in den Bereich Kleinkaliberwaffe, wenn sie mit Munition schießt, die in die Kategorie Kleinkaliber fällt. Kleinkalibermunition gibt es im Übrigen auch noch in diversen anderen Ausführungen.
Kleines Kaliber bei der Jagd
In Deutschland wird Kleinkaliber bei der Jagd auf kleine Tiere, so genanntes Niederwild, verwendet. Zum Niederwild gehören Kaninchen und Hasen, Tauben und Rebhühner. In umfriedeten Bezirken, wie Parkanlagen, ist die Verwendung von Kleinkaliber vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Gejagt wird mit Langwaffen, die für kleine Kaliber wie .22 lfb, ausgelegt sind. Kurzwaffen, wie Pistolen, sind lediglich als Fangschusswaffen, unter anderem bei der Jagd mit Fallen, erlaubt. Am besten geeignet sind kleinkalibrige Langwaffen für die Jagd bei Distanzen von unter 100 Metern. Jäger empfehlen, die Büchsen wegen der Streuung auf etwa 60 Meter einzuschießen. Für die Jagd auf Kleinwild bei Entfernungen bis 70 Meter ist das Kaliber .22 lfB unschlagbar gut. Es gilt als leise, präzise und rückstoßarm.
Kleinkaliber im Sport
Im Sport wird mit Kleinkaliberwaffen aus drei Positionen geschossen, im Stehen, im Knien oder im Liegen. Das Schießen mit Kleinkalieber ist eine Sportart bei Olympia. Neben dem Biathlon, das ausnahmslos mit kleinkalibrigen Waffen betrieben wird, ist der Dreistellungskampf als Sportart bei den Olympischen Sommerspielen am bekanntesten. Beim Liegend-Anschlag wird das Gewehr durch einen Schießriemen gehalten, der am linken Arm des Schützen befestigt ist. Beim Stehend-Anschlag steht der Schütze frei, stützt den Ellbogen in die Hüfte und das Gewehr mit der Hand. Beim Anschlag im Knien ruht das rechte Knie auf dem Boden. Der Ellenbogen des linken Arms wird auf dem angewinkelten linken Knie aufgesetzt. Auch hier hilft dem Schützen ein Schießriemen.
Wer ein Kleinkalibergewehr kaufen will, braucht eine Waffenbesitzkarte (WBK). Sie wird bei der Waffenbehörde beantragt. Voraussetzung ist Volljährigkeit und als Sportschütze die Mitgliedschaft in einem Schießsportverband. Außerdem muss man mindestens 18mal in einem Jahr in einem Verein trainiert haben. Darüber hinaus zählen Zuverlässigkeit und ein sauberes polizeilichen Führungszeugnis. Eine Waffensachkundeprüfung muss nachgewiesen werden.