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Bundeswehr Klamotten Shop
Bekleidungsgeschäft der BundeswehrIm Gespräch mit Matthias Marteau. Mathias Marteau: Letzten Herbst wurde uns angedeutet, dass es im Ort Völkenroth in Vorhunsrück einen sogenannten Nazi-Laden gibt. Bei der Recherche dieser Bekleidungsmarke im Netz haben wir herausgefunden, dass die Bekleidungsmarke als jüngster und stärkste Konkurrenz zur renommierten Bekleidungsmarke "Thor Steinar" in der rechtsradikalen Jugendszene angesehen wird.
Überrascht hat uns als geschäftsführender Gesellschafter der Firma, die das neue Mode-Label deutschlandweit vermarktet, sowie im Abdruck der dazugehörigen Internet-Auftritte desselben Shopbetreibers aus dem Hunsrück. Die Ergebnisse haben wir veröffentlicht und die "Initiative Politikaufklärung - Hunsrück" gegründet. Mathias Marteau: Wir wissen, dass der Ladenbesitzer dieses Unternehmen seit über einem Jahrzent im Ort hat.
Mit Bundeswehrkleidung und Jagdgeschirr hatte er begonnen; daran bemessen hatte er erst seit kurzem populäre Bekleidung unter Neo-Nazis verkauft. Mathias Marteau: Er schien uns ein Mann zu sein, der im Ort verwurzelt ist, was er nicht näher betrachtet. Uns stellt sich die frage, wie wir, die wir nicht aus diesem Ort kamen, den Mann in seiner Gemeinschaft und der näheren und weiteren Gegend ausgrenzen konnten, ohne das ganze Gebiet wie eine Katastrophe zu durchbrechen.
Mathias Marteau: Ich würde behaupten, dass es uns bis zu einem gewissen Grad geglückt ist. Als wir die Stiftung unserer Aktion in den Regionalmedien bekannt machten, verteilten wir im Auftrag der Aktion einen Rundbrief im Ort. Darin wurde unser Interesse zunächst nur in groben Zügen dargelegt und die Dorfbewohner wurden gebeten, sich mit uns in Kontakt zu treten.
Es klingt, als gäbe es unter den Dorfbewohnern ein großes Bedürfnis, etwas gegen den Shop zu tun. Mathias Marteau: Das war und ist schon da, aber keine Ahnung, was man tun kann. Mathias Marteau: Wir hatten das Gefuehl, dass, wenn wir hier nichts tun wuerden, nichts geschehen wuerde.
Der zweite Empfänger eines öffentlichen Schreibens war die Bezirkswaffenbehörde. Der Leiter der Autorität wurde gebeten, dem Ladenbesitzer den Waffenführerschein und seine Karte zu entnehmen. Mathias Marteau: Nach einigen wenigen Tagen hat uns die Rüstungsbehörde mitgeteilt, dass es keinen gesetzlichen Spielraum gibt. Doch der Ladenbesitzer muss irgendwie tätig geworden sein?
Mathias Marteau: In der Tat! Bereits auf unseren Schreiben an die Dorfbewohner hin schrieb er hastig seinen eigenen öffentlichen Leserbrief an die Dorfbewohner. Er versucht darin in Panik zu verkünden, dass er ohne jegliche Absichten war. Er beschuldigte in diesem Schreiben auch einen vollkommen unbetroffenen Mann der Urkunde.
Wir hörten in den darauffolgenden Tagen durch diverse Ansprechpartner, dass der Ladenbesitzer versucht hat, die Verbreitung unserer Forschungsergebnisse über ihn zu vereiteln. Nachdem unsere öffentlichen Schreiben an den Oberbürgermeister, die Rüstungsbehörde und den Vorsitzenden des Vorstandes der Kreissarkasse auf diversen Webseiten erschienen waren, erhielten wir wenige Tage später einen Schreiben der Kanzlei, die ihn vertrat.
Mathias Marteau: Der Filialist liess sich eigentlich erläutern, dass er alle rechtsextremistischen Marken aus dem Angebot entfernt und seinen Partner in "Erik und Söhne", der aus der Brandenburger Szenerie stammt, verkauft habe. Marteau: Wir werden das Handeln des Marktbetreibers weiter aufmerksam verfolgen und prüfen, ob er sein Wort hält.
Mathias Marteau: Es wäre nicht gut gewesen, zum Beispiel eine Rallye oder Vorführung vor dem Geschäft durchzuführen, ohne vorher den Dialog mit den Bewohnern zu suchen. Die Dorfbewohner hätten sich in diesem Falle mit dem Ladenbesitzer solidarisch gezeigt. Seit Jahren interessieren sich die meisten Menschen im Ort nicht mehr für seine Intrigen.
Die Menschen fühlen sich ratlos und sind sehr glücklich, dass Menschen von außerhalb die Eigeninitiative ergreifen - denn wir haben den rechten Ton angeschlagen und nicht das ganze Land als richtiges Nesthäkchen bezeichnet. Die Menschen im Ort wollen wir nicht grundlos an den Rand drängen. Der 40-Jährige Matthias Marteau ist Gründungsmitglied der Politischen Aufklärungsinitiative Hunsrück (ipah).